Im ersten Teil erfolgte nach Ausbau der Heckscheibe die Bestandsaufnahme an unserem Mercedes W126 SEC. Nun wird der durchgerostete Heckscheibenrahmen geschweißt.

Wir erinnern uns an den Stand der Dinge in Teil I: Wir haben die Heckscheibe zunächst behutsam ausgebaut, woraufhin sich der Rahmen als erwartungsgemäß rostig präsentierte. In der nächsten Station muss der SEC also karrosserieseitig saniert werden.

1. Schleifen und schweißen

Um den Arbeitsumfang abzuschätzen, schleifen wir den Rahmen zunächst blank. Relativ schnell gibt es dabei Entwarnung: Obwohl die Schäden auf den ersten Blick gravierend aussehen, ist die Materialstärke an den wichtigen Punkten noch ausreichend. Dies wird sich am Ende auch im Preis bemerkbar machen.

Es ist also nicht notwendig, den gesamten Scheibenrahmen herauszutrennen, sondern es genügt, den Rahmen zu säubern und partiell Bleche einzuschweißen. Nach ein paar Durchgängen mit der Schleifscheibe zeigt sich, wo die Korrosion am meisten genagt hat

Als nächstes trennt der Karosseriebauer die Stellen, die nicht mehr gerettet werden können, heraus und ersetzt diese durch passgenau angefertigte Bleche. Diese werden angepunktet und später durchgängig verschweißt, um die Dichtheit des Rahmens zu gewährleisten.

Insgesamt sind fünf Bleche nötig, um alle Roststellen zu entfernen. Anschließend geht es daran, den Rahmen zu schleifen und grundieren.

2. Lack, Zusammenbau und Konservierung

Nach der partiellen Reparatur trägt der Lackierer eine Schicht Lack auf. Nun sieht der Rahmen fast wieder aus wie neu. Lange bleibt der neue Rahmen jedoch nicht sichtbar. Im nächsten Schritt gilt es, die Heckscheibe mit neuem Dichtgummi wieder einzusetzen.

Während der Ausbau der Heckscheibe wie zuvor gezeigt noch relativ einfach ist, ist der Einbau der Heckscheibe anspruchsvoller. Hier gilt es, den empfindlichen Chromrahmen nicht zu verbiegen, was zum echten Geduldsspiel wird.

Trotz dem Ärger mit dem widerspenstigen Gummi sitzt die Scheibe schon nach einer Dreiviertelstunde wieder an ihrem Platz.

Bevor nun die Verkleidungen eingesetzt werden, fluten wir das Heckbleck mit Wachs, um es im Falle eines erneuten Wassereinbruchs zu schützen.

Nachdem alle Falze versiegelt sind, kommt der Einbau der Innenverkleidung. Jetzt ist Geduld gefragt, bzw. eine kleine Körpergröße vorteilhaft. Wie beim Ausbau gilt es, die empfindlichen Nasen und Clips nicht abzubrechen. Zuerst findet die Hutablage ihren alten Platz wieder.

Nach diversen Kästen, Lautsprecherabdeckungen und den Verkleidungen der C-Säulen, kommen zum Abschluss der Arbeiten die Sitze wieder an ihren Platz. Dies ist bei Mercedes relativ einfach gehalten.

Schon nach wenigen Minuten erstrahlt der Innenraum wieder in altem Glanz. Dabei hatten wir Glück: Viele der alten und spröde gewordenen Plastikverkleidungen brechen beim Ausbau gerne. Bei uns bleib alles intakt.

Viele Mercedes W126 leiden unter dem Problem des durchgerosteten Heckscheibenrahmens. Dies betrifft Coupés (SEC) ebenso wie Limousinen der alten S-Klasse. Unser Reparaturbeispiel zeigt jedoch, dass dieser Schaden nicht zwangläufig ein K.O-Kriterium sein muss. Wird der Rost noch im Anfangsstadium behandeln, halten sich auch die Kosten im Rahmen!

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